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März-April 2021

 Bewegung im Vorstand

„Im Frühjahr 2021 verhindert ein Virus - nein, unzählig viele - das persönliche Treffen zur Haupt-versammlung“ schrieb der Vorstand an die Mitglie-der. Er bat um Verständnis für ein gestuftes Vorge-hen: Im Februar verteilte er seine Berichte für 2020 und Pläne für 2021. Die persönlichen Treffen ver-tagte er, bis Corona sie wieder erlaubt. Dann ist auch der Vorstand für drei Jahre neu zu wählen. Die bisherigen Mitglieder Hartmut Boger und Mustafa Kücük-von-Grünewaldt werden leider aus privaten Gründen nicht wieder kandidieren. Der Vorstand bedauert das sehr und dankt ihnen herzlich für ihr Engagement seit der Gründung! Erfreulicherweise haben die neue Direktorin der vhs Dr. Stephanie Dreyfürst und das bereits kooptierte Vorstandsmitglied Lutz Schauerhammer, Vater der Poesiefestivals, ihre Kandidaturen als ordentliche Mitglieder angemeldet. Wegen der besonders wichtigen Rollen der beiden für die Partnerschaft bitten wir die Mitglieder, ihre Wahl zu unterstützen. Natürlich können auch weitere Kandidaten vorgeschlagen werden.

 

Erforschung der modernen Türkei?

„Ayse Asar bietet ein gutes Beispiel für Karrieren von Türkeistämmigen in Wiesbaden. Als Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst meldete sie die Einrichtung einer Professur für Islamische Archä-ologie und Kunstgeschichte. Wir wandten ein, dass wir lieber mal eine Professur zur Erforschung der modernen Türkei sähen. Darauf erwider-te Frau Asar, sie hielte „ihre“ Professur nicht für rückwärts gewandt und, obschon Orchi-deenfach, für einen zentralen Betrag zu aktuellen globalen Herausforderungen. Aber Sie räumte auch ein, dass unser Wunsch einen wichtigen Beitrag zur besseren Verständigung leisten könnte. Links ein Ausschnitt der Antwort von Frau Asar. Wir danken und kommen gern darauf zurück.

Fatih goes online

Wegen der anhaltenden Corona-Lage bieten wir seit dem 16. März unsere Vorträge auf der Zoom-Plattform im Internet an. Kennen Sie Fatih? Wahr-scheinlich nur zum Teil. Daher haben wir in der ersten Reihe von fünf Vorträgen den Schwerpunkt auf Wiesbadens Partnergemeinde, das historische Zentrum von Istanbul gelegt. Jeweils am dritten Dienstag im Monat können Sie einem Referat kostenfrei folgen und Fragen dazu stellen. Die Anmeldedaten erhalten Sie kurz vorher per Email. Einzelheiten siehe im Abschnitt Termine.

Dr. Stephanie Dreyfürst

 Lutz Schauerhammer

Reisepartner leiden

 

Die Corona-Pandemie trifft unsere Partner in der Reisebranche sehr hart. Wir haben seit 2008 fast in jedem Jahr für Mitglieder und Interessenten eine Reise nach Fatih organisiert. Ferner waren Schulklassen, Politiker, Ärzte, Maler, Sän-ger, Journalisten und Andere auf eigene Faust in Fatih. Die Reisen des Vereins enthielten immer Treffen mit unseren Partnern sowie Besichti-gungen der Metropole und ihres Umlandes, die jedes Jahr ein neues Thema hatten. In den letzten Jahren nahmen wir Ausflüge nach Bursa und Ankara als Ziele hinzu.

Dabei halfen uns türkische Reisepartner. Die gute Ausbildung der türkischen Reiseführer fanden wir meistens bestätigt. In den ersten Jahren war der Dozent für Stadtentwicklung Orhan Esen Reiseführer des Vereins. Orhan hat uns viele selten von Touristen besuchte Orte gezeigt und sein profundes Wissen über die moderne Metropole vermittelt. Wegen der politischen Entwicklung zog der Ex-Dozent der Bilgi-Universität später nach Berlin.

 

 

Nach der Erprobung mehrerer Reiseveranstalter fanden wir mit Bülent Kacmaz, der das Reisebüro Smyrnatour in Izmir leitet, einen guten Partner.

Er machte uns mit dem Reiseführer Ali Met bekannt, der uns in den Folgejah-ren führte. Wir erlebten Ali als einen kundigen und zuverlässigen Mann, der aus privaten Gründen zeitweise von Zafer Erman vertreten wurde. Bülent, Ali und Zafer hatten sich übrigens im Studium kennengelernt. Seit dem Putsch-Versuch 2016 machten sich westliche Touristen rar. Dann brachte 2020 die Corona-Pandemie das Tourismus-Geschäft ganz zum Erliegen.Wir fühlen mit Ihnen und wünschen Ihnen bald wieder gute Aufträge.

Kurz notiert in Wiesbaden

Neue Kontakte zu Fatih

Unser Vorstand Kaan Turgay, auch Mitglied im Rotary Club Eltville-Rhein-Main, nahm Kontakt zum Rotary Club Fatih auf. Der vermittelte uns nicht nur den Kontakt zur Fatiher Stiftung „Musik für den Frieden“. Über unsere Spende an die Stiftung berichtete der Wiesbadener Kurier übrigens am 10. März unter dem Titel „Klarinetten und Notebooks für Kinder“. Sondern die Fatiher Rotarier wollen auch Projekte mit uns machen.

Türkei-Freunde der Region geehrt

Die Gründer der Firma Biontech in Mainz haben einen der ersten Corona-Impfstoffe zur Marktreife entwickelt. Dafür hat Bundespräsident Steinmeier dem Forscherehepaar Özlem Türeci und Ugur Sahin am 19. März im Berliner Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern verliehen. Die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Basay-Yildiz wird für etwas ganz anderes belohnt. Die Stadt Wiesbaden zeichnet sie für ihre Zivilcourage gegen den NSU-Rechtsterrorismus mit dem Ludwig-Beck-Preis 2021 samt 10 000 Euro aus. Zur Preisverleihung am 2. Juli im Rathaus soll die TV-Moderatorin Dunja Halali die Laudatio halten.

Schließlich gratulieren wir unseren Mitgliedern Hans und Anja Schönwetter zur Aufnahme in die Reihe „Köpfe der Woche“ im Wiesbadener Kurier am 24. März. Sie haben ehrenamtlich Häftlinge und Flüchtlinge.

Kurz notiert in Istanbul

Neuanfang zwischenTürkei und EU?

„Ich würde mir sehr, sehr wünschen, dass die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei besser werden, vertieft werden, alle Möglichkeiten und Potentiale genutzt werden“ sagte der deutsche Außenminister Heiko Maas am 18. Januar zu seinem Amtskollegen Mevlüt Cavu-soglu. Man habe mit einem „sehr freundschaftlichen und konstruktiven Gespräch“ begonnen. Auch Präsident Recep Tayip Erdogan will diese Beziehungen verbessern.

 

Neue Citybahn

Von Fatih fährt am Ufer des Golde-nen Horns eine neue Bahn nach Norden. Sie passiert viele Sehens-würdigkeiten, die wir schon kennen (r. Foto). Nach dem Sitz des Patri-archen aller orthodoxen Christen in Fener und dem Bürgerzentrum in der früheren Fez-Fabrik kommt sie zum renaturierten Uferpark mit dem eleganten Bürgerhaus, dessen begrüntes Dach sich vom Boden in die Höhe schraubt. Dann folgt der Bezirk der Pilger Eyüp, über dem das Café Piyer Loti eine weite Aussicht über das Goldene Horn nach Fatih bietet (l. Foto). Schließlich gelangt man zur Bilgi-Universität rund um das ehemalige Kraftwerk mit alten Maschinen von AEG und Siemens. Es lieferte den ersten elektrischen Strom für Istanbul. Heute ist es ein Technik-Museum zum Anfassen.

Neuer Job

Nilüfer Türütgen hat als Beraterin des Bürgermeisters von Fatih über 12 Jahre lang fast alle Besucher aus Wiesbaden betreut. Anfang März hat Sie ihre Stelle bei der Gemeinde aufgegeben und als Koor-dinatorin für Kulturevents an der Mimar-Sinan-Kunst-Universität begonnen. Für ihre lang-jährige großartige Rolle danken wir unserer Perle von Istanbul ganz herzlich. Wir freuen uns, dass „sie sich sehr glücklich fühlt, uns alle getroffen zu haben“. Und teilen ihre Hoffnung, „dass unsere Freundschaft dauerhaft sein und noch viele Jahre bestehen wird“.

Unsere Partnerschaft in Istanbuler Zeitschrift

Der Istanbuler Verein Die Brücke (Köprü) versteht sich als Kultur- und Wohltätigkeitsverein für Deutschsprachige in der Türkei. Als unser Partner hat er uns um einen Bericht über unseren Verein gebeten. Der ist nun unter dem Titel „Wiesbaden und Fatih – acht Jahre Partner“ im Brücke Infomagazin Februar – März‘21 erschienen und hat bereits positive Reaktionen ausgelöst ( www.bruecke-istanbul.com ).

Technisches Studium in Deutschland

Das IELEV-Gymnasium hat am 20. März eine Info-Messe mit illustren Partnern durchgeführt – diesmal online auf Zoom. In deutsch und türkisch waren auch der deutsche Generalkonsul Regenbrecht, die Ex-Ministerin im Kanzleramt Aydan Akoguz MdB, die AHK Istanbul und Absolventen uns bekannter Fatiher Gymnasien zu hören. Die deutschen Technischen Unis München, Darmstadt, Karlsruhe, Dresden, Hannover und Berlin stellten sich vor.

Literatur

Beate Kretschmann: Ausblicke in Corona-Zeiten

Erinnerungen an 120 Tage der Pandemie und der Isolierung der Über-65-Jährigen in Istanbul. Deutsch-Türkische Buchhandlung, Beyoglu-Istanbul, 2020, thomas@tak.com.tr

 

Andreas Erb (Hg.): Istanbul heute

“Flüchtige Berührungen von Orhan Veli, Nazi Hikmet, Cahit Külebi, Safiye Can u.a.“, In „die horen“ Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik, 65.Jg., Wallstein Verlag 2020, 14 Euro

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