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November - Dezember 2022

50 Jahre Ausländerbeirat gefeiert

Der Wiesbadener Ausländerbeirat wurde als eine der ersten städtischen Vertretungen von Migranten in Deutschland schon 1972 gegrün-det. Zu seinen zahlreichen Verdiensten zählt auch die Unterstützung unseres Partnerschafts-vereins, der ihm mehrere Mitglieder verdankt. Die Stadt Wiesbaden würdigte sein 50. Jubilä-um am 7. Oktober mit einem Empfang im Fest-saal des Rathauses. Unter den mehr als 70 Teilnehmern waren türkeistämmige Gäste stark vertreten. Darunter der Vize-Generalkonsul Gürol Bas, der Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel, der Vorsitzer des Ausländerbeirats Ibrahim Kizilgöz und vier weitere unserer Mit-glieder sowie Lale Kocgün mit Band.

Bas vertrat übrigens den Generalkonsul, der zeitgleich den Bürgermeister von Fatih besuch-te. Wir gratulierten dem Beirat herzlich. OB Mende erinnerte an den Beitrag der „Gastarbei-ter“ zum deutschen Wohlstand und Stadtverordnetenvorsteher Obermayr an die Funktionen als Vertretung der nicht wahlberechtigten Bürger und als Berater der Politik.

 

Rathäuser reaktiviert

Der türkische Generalkonsul aus Frankfurt, Erdem Tuncer, kümmerte sich derweil um die ruhig gewordenen Beziehungen zwischen den Rat-häusern in Wiesbaden und in Fatih. Am 28. September machte er einen Antrittsbesuch bei Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Die Herren vereinbarten, in Richtung Fatih stärker gemeinsam unterwegs zu sein. Im Jahr 2023 soll ein Treffen auf Bürgermei-sterebene folgen. Eine Woche später trat Tuncer eine schon länger geplante Reise nach Istanbul an. Bei dieser Gelegenheit frühstückte er auch mit dem Bürgermeister von Fatih, Ergün Turan (o.l.). Der zeigte ihm die Zeyrek-Akademie, die Zentralbiblio-thek (o.r.) und die Nusret Colpan Kunstgalerie. Tuncer berichtete von einem ernsten und produk-tiven Treffen. Bürgermeister Turan stehe positiv zur Entwicklung der Partnerschaft und kündigte Projekte zur Realisierung in Wiesbaden an.  Am 22. November führte Turan den Türkischen Botschafter Basar Sen (li.), seit Juni 2021 in Berlin, zu OB Mende ins Wiesbadener Rathaus. Sie wurden begleitet von der Vizekonsulin Büsra Sari und dem stellvertretenden Generalkonsul Gürol Bas aus Frankfurt. In guter Atmo-sphäre sprach man über Integration, Bildung und den Wunsch des Fatiher Bürgermeisters Ergün Turan, die Kontakte zwischen den Rathäusern auszuweiten. Mende teilte uns mit, er möchte Mitte Oktober 2023 mit unserem Verein nach Fatih reisen. Tuncer will um den 100. Jahrestag der Türkischen Republik, dem 29. Oktober 2023, ein Konzert in Wiesbaden veran-stalten. Wir danken Herrn Tuncer für sein Engagement. Die Blüte unseres Apfelbäumchens im Oktober sehen wir als Zeichen guter Hoffnung.

 

Geschenkbilanzen

Rund 29 Millionen Urlauber, davon 3,9 Millionen Deutsche, kamen zwischen Januar und August in die Türkei - 108 % mehr als im Vorjahr. Bei unserem Besuch im September erlebten wir den Run auf Istanbul persönlich. Für Nachtfahrten waren in fünf Büros keine Taxis zu bekommen. So spreng-ten auch unerwartete Mehrkosten für Flüge, Hotel und Transfers die Kalkulation unseres Reiseprei-ses vom Mai. Aber auch ein 10. Geburtstag ist ja ein Anlass für Geschenke: Unser Verein über-nimmt die Mehrkosten für die Mitreisenden. Damit folgen wir der Tradition der Türken, die Gästen gerne Geschenke machen.

Übrigens bietet die Stadt Fatih Besuchern aus der Partnerstadt auch großzügige Bewirtungen an. Die Stadt Wiesbaden hat hier noch Spielraum, während sie bei Gastgeschenken gleichgezogen hat. Sie liess im Oktober über den Generalkonsul ein Tassen-Service an Ergün Turan über-reichen. Wir gaben ihm dazu passend Ananastörtchen mit. Im September schenkten wir übrigens dem Vizebürgermeister von Fatih einen Bildband von Wiesbaden und dem CAL-Direktor Goethes Faust auf Türkisch. Als Gegengeschenke übergaben sie uns eine Kristall-schale und ein Kaffee-Service in den typischen Samtboxen.

 

Kurz notiert

Wiesbaden-Fatih in der Presse

Im feuilleton-magazin 3 in 2022/ 23 des Vereins für Kultur der Region Mainz/Wiesbaden schwärmt Dorothee Baer-Bogenschütz von den „innigen Banden“ Wiesbadens zu Fatih und dem „direkten Draht zu den größten Kulturschätzen einer der fraglos schönsten Städte der Welt“. Danke für das Lob! Wir danken auch Barbara Yurtöven für unser Portrait „Der erste Meilenstein ist jetzt erreicht“ im Wiesbadener Kurier vom 22.9. und Mehmet Bütev für seinen Artikel im Vitrin Magazin 09/2022.

 

arSoni feiert 20 Jahre

Ehemalige des Mädchen-chors der Elly-Heuss-Schule gründeten 2002 den Verein „arSoni“, der „Tonkunst“ vieler Epochen pflegt. 2014 schlossen sie sich mit dem Männerchor Sonnenberg zur Vokalmusik Wiesbaden zusam-men. Mit einer Jubiläums-Matinee feierten sie am 6. November ihre 20 Jahre. Wir wünschen dem Chor und seinen Chefs Holger Wittgen (1.v.r.) sowie Holger Schlosser (2.v.r.) weiter alles Gute.

 

Töchter Anatoliens verkaufen ihr Buch

Am 11.11. eröffneten sie nicht die Fast-nachtssaison. Vielmehr boten unsere türki-schen Freundinnen das Buch von Deniz Lamby „Töchter Anatoliens – Kultur und Kulinarik in Kleinasien“ an. In der Frankfurter Buchhandlung Weltenleser kamen sie zu einem fröhlichen Treffen zusammen.

 

Bürgermedaille erhalten

Als unser Präsident die Mitteilung erhielt, dass die Stadt ihm eine Bürgermedaille verleihen will, war ihm nicht ganz klar warum. Er fragte seine Frau, ob sie einen Grund wisse. „Klar“, sagte sie, „wegen Vernachlässigung der Ehefrau“. Auf Rückfrage im Rathaus erfuhr er, dass Oberbürgermeister Mende ihn vorgeschlagen hatte. In der Laudatio beim Wies-badener Abend am 25. November ging es dann aber „nur“ um die Aktivitäten für die Partner-schaft. Die von seiner Frau vermutete Grund führte also nicht zu der Ehrung, obwohl sie in der Sache nicht ganz unrecht hatte. Der Präsi-dent bedankte sich mit den Worten „Cok tesekkür ederim“.

 

CAL-Gymnasium gewinnt Preis

An einem Internationalen Symposium von Resi-denzschulen nahm die Türkei neben fünf asiati- schen Staaten teil. Das CAL war mit zwei Klas- sen vertreten und gewann eine Bronzemedaille mit ihrem englischen Beitrag „Avoiding a lost Corona generation“. Unsere Partner von der Eliteschule in Fatih haben den Osten also ebenso im Blick wie den Westen. Wir gratulieren.

 

Literatur

Senail Özkan: Goethe Faust Tragedya

Der Freund der Wiesbadener Dichterpflänzchen hat den Faust ins Türkische übersetzt (l.). Ötüken-Verlag, Istanbul 2022, 304 Seiten, 15 €

 

Asli Erdogan: Requiem für eine verlorene Stadt

Asli is back! Auf der Frankfurter Buchmesse stellte sie ihre poetische Liebeserklärung an Istanbul auf Deutsch vor (r.). PenguinVerlag, München Oktober 2022, 128 Seiten, 22 €

 

Anna Yeliz Schentke: Kangal

Die Frankfurter Türkin schreibt über eine Frau auf der Flucht aus Istanbul mit dem Internet-Namen des Hütehundes Kangal. Ein mächtiger Hund, der übrigens auch als Schwarzfahrer in der alten Tram von Kadiköy bekannt wurde (ganz r.). S. Fischer-Verlag, Frankfurt 2022, 21 €

 

Nedret Altintop-Nelson (1.v.l.), Polizeipräsident

Stefan Müller (3.v.l.) und Thilo Tilemann (4.v.l.)

I. Kizilgöz, N. Altintop-Nelson

Westend feiert Kulturfest

Mit dem Verein Kultur, Bildung und Sozialmanage-ment (KUBIS) hatten wir erste Reisen nach Fatih zur Anbahnung der Partnerschaft unternommen. Zur Eröff-nung seines Kulturfestes am 1. Oktober tauschten wir alte Erinnerungen aus und wünschten viel Erfolg.

Ehepaar Tilemann und Mende

Schüler mit Lehrerin Belma (3.v.l.) und Direktor Kocyigit (6.v.l.)

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