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März -  April 2017

 

 

Esmahan Aykol- Besuch aus Istanbul

 

„Ich liebe Istanbul und werde dort so lange wohnen wie möglich“ erklärt die diesjährige Krimistipendiatin der Landeshauptstadt Wies-baden. „Meine deutsche Staatsbürgerschaft erleichtert vieles in Istanbul“. Für vier Wochen genießt Aykol mal wieder in Deutschland zu sein. Obwohl sie hier viel Arbeit hat: Am 3. März ist sie Ehrengast bei der Eröffnung des literarischen Krimimärz in der Villa Clementine und liest aus ihrem neusten Roman „Istanbul Tango“ (Foto links). Vom 5. bis 12. März wirkt sie in der Jury des Deutschen Fernsehkrimi-Festivals in der Caligari FilmBühne mit.

 

Esmahan Aykol, geboren 1970 in Edirne in der Türkei, arbeitete während des Jurastudiums für verschiedene türkische Medien. Heute gebe es keine Medien in der Türkei mehr, für die sie schreiben könne. Sie konzentriert sich auf die Schöpfung von Romanen, wie ihre Kati-Hirschel-Krimis aus Istanbul. Und sie steht auch der Partnerschaft für ein Podium im Bistro Leib & Seele zur Verfügung. Mit Bezug auf ihre Studienzeit in Berlin sprechen wir mit ihr am 25. März über ihr „Leben in zwei Welten“ (Fotos unten). Mit den Berlinern ist sie nicht so richtig warm geworden. Aber auch in Istanbul werde das Leben immer schwerer. Wenn die Zeit kommt, zu Istanbul „hosca kal“ zu sagen, hat sie Freunde in Wiesbaden.

Orientierung der Partnerschaftsarbeit

 

Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung in der Türkei und der wachsenden Spannungen mit Deutschland hat unser Verein das Vorgehen anderer Städtepartnerschaften untersucht und die Orientierung seiner Arbeit überprüft. Die befragten Vereine in der Region wollen den Kontakt zu den türkischen Freunden nicht abreissen lassen. Auch aus der Politik in Stadt und Land überwiegen die Signale in diese Richtung.

 

Allerdings wurde eine von Darmstadt für Ende März geplante Reise nach Bursa durch eine türkeiseitige Aussetzung der Partnerschaft durchkreuzt. Merkwürdig ist, dass wenige Tage zuvor eine Delegation des hessischen Landtags in Bursa das Gespräch mit der Provinz Bursa wieder aufnehmen und eine positive Bilanz ziehen konnte.

 

Der Rat der Gemeinden und Regionen Europas veranstaltete am 20. März einen deutsch-landweiten Erfahrungsaustausch in Köln. Eine Delegation unseres Vorstands erfuhr, dass die meisten deutsch-türkischen Städtepartnerschaften durch Partnerschaftsvereine am Leben gehalten werden, während mehrere politische Stadtspitzen Partnerschaften auf Eis legen. Deutsche Gruppen sind für Reisen in die Türkei derzeit kaum zusammen zu bekommen. Ein Vertreter des Türkei-Referats des Auswärtigen Amts erklärte, sein Amt habe zwar auf erhöhte politische Spannungen hingewiesen, aber keine Reisewarnung für die Türkei ausgesprochen. Andererseits erhalten einige türkische Politiker keine Erlaubnis für Auslandsreisen. Etwaige Instrumentalisierungen von Partnerschaften durch türkische Regierungsorganisationen sind jedoch nicht bekannt.

 

Der Vorstand unseres Vereins will seine Aktivitäten im Interesse zumindest jener Teile der Zivilgesellschaften fortsetzen, die sich Sorgen um Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaat machen.

 

Deniz Yücel (re.) mit unserer Partnerin Safiye Can auf der Frankfurter Buchmesse 2016

Kurz notiert

Porträt

von Helmut Müller

 

Der Kulturpreisträger von Wiesbaden, Matthias Gessinger, hat einen Auftrag von der Stadt erhalten. Er porträtierte die letzten Oberbürger-meister der Landeshauptstadt im naturalisti-schen Kollagestil. Darunter unser Gründer und Ehrenmitglied, der OB von 2007 bis 2013, Dr. Helmut Müller (Foto). Die zu den Bildern der früheren Kollegen passenden neuen wurden in der Beletage des Rathauses  aufgehängt. Am 21. Januar wohnten wir der Enthüllung bei und gratulierten Gessinger, der unsere Kunstreise nach Istanbul im Vorjahr begleitet hatte.

 

 

Wirkungen internationaler Jugendarbeit - heute

 

Am 2. Februar lud Bürgermeister Arno Goßmann zu einer Fachveranstaltung in das Stadtteilzentrum Schelmengraben. Thema war insbesondere die nicht-schulische internatio-nale Jugendarbeit. Prof. Andreas Thimmel aus Köln lobte die Vielfalt der Kooperationen der städtischen Jugendabteilung mit anderen Akteuren in Wiesbaden. Der Präsident freute sich, dass  auch unsere Partnerschaft dazu gezählt wurde.

Rückblick auf das Jahr der Städtepartnerschaften

 

Am 14. Februar lud der Presse-club Wiesbaden zu einer Bilanz des Jahres 2016. OB Sven Gerich und Vorsitzer der Part-nerschaftsvereine von Breslau, Fatih und Kfar Saba sowie ein Görlitzer diskutierten über ihre Erfahrungen und die Zukunft. Der OB hält die Partnerschaf-ten besonders dann für wichtig, „wenn es zwischen den politi-schen Spitzen Probleme gibt“.

Türkisch-Deutsche Bildungsplattform

 

Eine seiner letzten Amtshandlungen als Türkischer General-konsul in Frankfurt führten Mustafa Celik nach Wiesbaden. Er eröffnete am 29. Januar eine hessische Bildungsmesse in der Hochschule Rhein-Main am Kurt-Schumacher-Ring. Neben dem Rektor Mahmut Ak und der Kanzlerin Ayse Asar nahm auch Nedret Altintop-Nelson teil (Foto, links neben Celik). In mehreren Gruppen wurden aktuelle Themen diskutiert. Unsere Vizepräsidentin dankte Mustafa Celik für die gute Zusam-menarbeit mit uns. Sein Nachfolger Burak Kararti hat inzwischen das Generalkonsulat übernommen. Er hat bereits erklärt, die Türkei wolle weiter Mitgied der EU werden. Es wäre schön, wenn er auch noch Deutsch lernt.

Mitgliederversammlung

Der Vorstand lud am 24. Februar in die Villa Schnitzler zur jährlichen Mitgliederversammlung der Partnerschaft Wiesbaden-Fatih. Die Berichte über 2016 und der Ausblick auf 2017 überzeugten die Teilnehmer, die den Vorstand für 2016 einstimmig entlasteten.

Die Mitgliederzahl konnte trotz kritischer Nachrichten aus der Türkei gehalten werden. Einen Überblick über unsere Arbeit gab der Präsident auch am 16. März im Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaften der Stadtverordnetenversammlung.

 

 

Neues aus Istanbul

Turkish Airlines helfen

Besuche in Fatih

Mitte März wurde auf Twitter um Geldspenden für die Millionen Hunger leidenden Menschen in Somalia gebeten. In einem Tag kamen eine Million Dollar zusammen. Turkish Airlines, die einzige Fluggesellschaft, die nach Somalia fliegt, sagte sofort zu, 60 Tonnen Nahrungsmittel in das Land zu fliegen. Und versprach weitere Flüge bis zum Ende der Hungersnot.

Mario Bohrmann, Macher des Wies-badener „lilienjournal“, reiste Ende Januar nach Istanbul. Für seine Berichtsreihe über Wiesbadener Partnerstädte wollte er Fatih ken-nenlernen. Unsere „Perle“ in Fatih, Nilüfer Türütgen, betreute ihn gern (Foto). Wir sind neugierig auf seinen Fatih-Bericht im Frühjahrsheft. Vom 10. bis 20. März stattete auch wieder unser Mitglied Hannelore Klauer Fatih einen Besuch ab.

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